Depression

Depression: … und das lange Warten auf einen Therapieplatz! (ACHTUNG: Triggergefahr!!)

Heute möchte ich ein wenig darüber reden, warum bei Depressionen fachliche Hilfe so wichtig ist. Gleichzeit man aber keinen Therapieplatz bekommt. Ich kann das nur anhand meiner Erfahrungen darstellen und deswegen ist es auch keine neutrale Meinung.

Fangen wir mal damit an, wie alles so bei mir begann. Bei mir wurde vor ungefähr 10 Jahren einen Posttraumatische Belastungsstörung mit mittlerer bis schwere Depression diagnostiziert. Aber bis ich dahin gelangt bin vergingen Jahre, in denen ich immer wieder versuchte, die Symptome selbst in den Griff zu bekommen. Ich war öfters dem Suizid näher als am Leben. Denn die Erkenntnis, dass es sich hierbei um eine wirkliche Erkrankung handelt und nicht nur um eine Stimmungsschwankung, kam erst als ich mehr oder weniger keinen Ausweg gesehen habe und nicht mehr wusste, wie ich mein Leben auf die Reihe bringen kann.

Meine damalige Hausärztin, Frau Dr. Rheinhardt, erkannte das eine psychische Störung vorlag, die auf meine körperliche Befindlichkeit großen Einfluss nahm. Bei jedem depressiven Schub oder einer depressiven Episode fühlte es sich an, als wenn eine Person mit 100kg auf meinem Brustkorb stand, Beklemmungsgefühle wie auch Panikattacken waren die Folge. Auch spielte mein Puls und mein Blutdruck verrückt.

Sie empfahl mir eine ambulante Therapie bei einem Therapeuten und durch ihre Verbindung bekam ich relativ schnell einen ersten Termin dort.   

Da muss ich aber auch sagen, dass dieses nicht der Regelfall ist. Im Durchschnitt wartet ein Betroffener über 5 Wochen auf ein psychotherapeutisches Erstgespräch, wo sich entscheidet, ob die Therapieform, die der Therapeut anbietet zu der persönlichen Depression auch passt. 5 Wochen, eine Ewigkeit für einen Menschen der an Depressionen leidet. Man ist oft nicht mal in der Lage wegen einem möglichen Termin das Telefon selbst in die Hand zu nehmen und wenn man sich dann doch überwunden hat, bekommt man eine so lange Wartezeit. Somit wird die vielleicht anfängliche Hoffnung auf Hilfe auflöst und man fällt noch weiter in das dunkle Loch.

Sollte man es doch bis zum Erstgespräch geschafft haben und der Therapeut/die Therapeutin zum Krankheitsbild passen und man auch persönlich Vertrauen in diese Person steckt, dauert es nochmal ca. 5 Monate im Bundesdurchschnitt, bis die eigentliche Therapie beginnt. Ein unhaltbarer Zustand für die Patienten. Doch so schaut die Realität leider aus.

„Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) sagt klar aus, dass das Problem nicht etwa darin, dass es in Deutschland zu wenig Psychotherapeut/innen gibt. Problematisch sei eher, dass es zu wenige Therapeuten gibt, die ihre Leistung mit der jeweiligen Krankenkasse abrechnen können. Es gibt zu weniger Kassensitze, das ist das Hauptproblem.“

Den ausführlichen Text zu diesem Thema findet ihr hier: Link <<–

Wenn ich einen Knochenbruch habe, also eine akute Verletzung bekomme ich als Patient relativ schnell ärztlich Hilfe. Habe ich schwere psychische Probleme (die durchaus Lebensbedrohlich sein können!) dauert es Monate, obwohl wir theoretisch eine gute Versorgungslage hätten, aber eben nur theoretisch. Da muss dringend, was von Seiten der Gesundheitspolitik geschehen. Wer auch der Ansicht ist, darf diesen Beitrag gerne teilen. Alle anderen aber auch, denn eine Therapie kann durchaus lebensrettend sein.

„In Deutschland versterben jährlich ca. 9.200 Menschen durch Suizid. Das sind mehr Menschen als im Verkehr (ca. 3.000), durch Drogen (ca. 1.500) und an AIDS (ca. 270) zu Tode kommen (Statistisches Bundesamt 2020). Die Zahl der Suizidversuche ist schätzungsweise 15– bis 20–mal so hoch.“

„Die Mehrheit der Menschen, die durch Suizid versterben, haben an einer psychiatrischen Erkrankung gelitten (90 %), am häufigsten an einer Depression (> 50 %).“

Den ausführlichen Text zu diesem Thema findet ihr hier: Link <<–

Wie ihr seht, gibt es in diesem Bereich dringend Handlungsbedarf!

Es wäre schön wenn ihr diesen Beitrag teilen würdet, Danke!

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