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Depression: „Frohe Weihnachten“
Sie ist wieder da. Passend zu Weihnachten. Doch das ist ihr egal, welcher Tag, welche Zeit gerade ist. Sie durchströmt mich mit ihrer dunklen Kraft und es gibt keine Chance ihr zu entrinnen. Sich ihr entgegenzustellen, dafür habe ich keine Kraft, denn sie war wieder plötzlich und unerwartet da. Innerhalb von wenigen Minuten hat sie mein Leben in ihren Griff genommen. „Frohe Weihnachten“ wird es nicht geben. Denn Fröhlichlichkeit empfinde ich nicht mehr. Genauso wenig Traurigkeit darüber, dass wir unsere Kinder und Enkelkinder nicht besuchen werden. Gleichgültigkeit hat meine Gefühle übernommen, … eine negative Gleichgültigkeit. Alles wird wieder in Frage gestellt, alles wird negativiert, egal wie gut und schön…
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Depression: … und plötzlich kamen die Tränen.
Gestern Abend ging es mir etwas besser. Würde es so mit negativen 70% beziffern. Nachdem ich meine Nachtmedikation erhöht habe (mit Absprache des Arztes), konnte ich auch etwas besser/länger schlafen. Ich bin dann heute so gegen 6:30 Uhr aufgestanden. Und die negativen 70% waren auch noch da. Ich war froh, dass es nicht wieder schlimmer geworden ist. Doch dann … einfach so aus dem Nichts, liefen mir plötzlich Tränen herunter. Ich fing an zu Weinen an ohne ersichtlichen Grund. Und in wenigen Augenblicken waren aus den negativen 70% Minus 90% geworden. Es wollte gar nicht mehr aufhören. Keine klaren Gedanken waren möglich. Alles wurde wieder sinnlos und das verstärkte die…
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Depression: Aktuelle Situation
Der aktuelle Status bei mir zeigt mir, dass ich es nicht länger mit einem depressiven Schub zu tun habe, sondern dass sich dieser zu einer depressiven Episode erweitert hat. Woran ich das erkenne? Ganz einfach, ein depressiver Schub verschwindet in der Regel nach wenigen Stunden wieder. Wenn er das nicht tut, sondern sich richtig festsetzt, dann ist es eine Episode, die auch länger anhalten kann. Manchmal sind es Tage, oder Wochen. Es können aber sogar Monate sein, in denen ich selten mal an die Oberfläche der „Normalität“ komme. Damit einher gehen Selbstzweifel, ein nicht vorhandener Selbstwert, alles und jedes wird negativiert. Keine Konzentration mehr, geschweige denn eine gewisse Form von…
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Depression: Es geht wieder los. Tschüss.
Die letzten Nächte habe ich bescheiden geschlafen und heute geht es wieder los. Druck auf der Brust, Beklemmungsgefühl, Puls und Blutdruck rasen in die Höhe. Falsche Gedanken übernehmen mein Bewusstsein. Will nur noch auf der Couch liegen und schlafen, will nicht mehr denken, denn das, was ich denke, ist zerstörerisch. Gedanken tauchen wieder auf, alles aufzugeben. Gerade mein Hobby Fotografie ist da stark im Mittelpunkt wieder geraten. Fotos löschen, Webseiten löschen, Mastodon löschen, Signal löschen, Kameras/Objektive verkaufen, das volle Programm also. Noch kann ich dagegen ankämpfen, aber so langsam verliere ich die Kraft, da mir alles so sinnlos erscheint. Diese Sinnlosigkeit, die mir durch die Depression vorgegaukelt wird, ist sehr…
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Depression: Klare Grenzen ziehen.
Sich zu seiner Krankheit (ja, Depression ist eine Krankheit!) bekennen ist nicht wirklich leicht. Es gibt kein Röntgenbild, keine MRT-Aufnahme, oder ein Verband, der dieses „beweisen“ kann. Um so schwerer tut man sich damit. Dazu kommt noch das die Krankheit einem suggeriert, dass man zu nichts nutze sei und anderen Menschen nur den Sauerstoff stehlen würde. So war es jedenfalls bei mir in den Anfangsjahren. Als ich die Diagnose erhielt, dass ich an PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) und mittelschwerer bis schwerer Depression leiden würde, versuchte ich gleich dieses offen zu kommunizieren. Ich kannte diese Krankheit aus dem näheren Umfeld und wusste das ein Verheimlichen keinen Sinn macht und mir nur noch…