Depression: Meine Depression ist nicht deine Depression (und umgekehrt). Triggergefahr!
Wenn ich so zurück denke an meine stationären Aufenthalte in diversen Kliniken, denke ich auch immer mal wieder an einzelne Patienten aus dieser Zeit. Wir alle waren dort, weil wir mit unseren Dämonen (Depressionen) zu kämpfen hatten. Ich habe beim ersten stationären Besuch es nie für möglich gehalten, dass es neben mir es noch so viele andere gibt, die mit dieser Krankheit sich quälen.
Was ich aber auch gelernt habe, dass jeder Patient seine eigenen Dämonen hat, die nichts mit meiner Erkrankung zu tun haben. Sicher es gibt Schnittmengen bei den Auswirkungen dieser Krankheit, aber das war es auch schon. Jeder dieser Patienten ist ein Einzelfall, so wie meine Erkrankung auch ein Einzelfall ist. Denn jeder dieser Menschen hat einen anderen Background, der nicht mit meinem zu vergleichen ist. Ein großer Fehler ist es sich mit der eigenen Erkrankungen gegenüber anderen Patienten zu vergleichen!
Das habe ich bei meinem ersten Klinikaufenthalt gemacht. In den Gruppengesprächen hat man erfahren, warum und wieso die anderen Patienten in der Klinik waren. Da hat man echt von schweren Schicksalsschlägen erfahren und ich habe angefangen zu denken, was mache ich hier nur? Gegenüber manchem anderen Patienten sind meine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) mit schweren Depressionen eher lachhaft.
Doch das ist ein großer Fehler/Irrtum so zu denken!
Denn meine Erkrankung ist genau so schmerzhaft wie auch traumatisch. Das musste ich aber erst einmal verstehen. Vergleiche helfen einem nicht weiter, sondern machen einen nur noch mehr fertig. Anfangs war ich noch in diversen geschlossenen Online-Gruppen, in denen es um Depressionen und andere psychische Erkrankungen ging. Doch schon nach kurzer Zeit merkte ich das es mir dadurch nicht besser, eher schlechter ging. Als ich merkte das Medikamente, bzw. das Absetzen derer empfohlen wurden, war ich raus. Es gibt nicht „DIE Pille“ gegen Depression, wie es auch nicht „DIE Therapieform“ gibt.
