Depression, oder „Die Wahrheit hinter dem lächelnden Gesicht!“
Moin zusammen.
Das Foto, was ihr hier seht, war schon länger in meinem Kopf.
Musste immer wieder meiner Frau sagen, dass sie nicht den Deckel der Erdnussdose wegwirft. 😃
Nun aber zum eigentlichen, nicht so lustigen Hintergrund zu diesem Foto.
Wir, die wir an Depression erkrankt sind (Es ist eine anerkannte Krankheit, nichts für das man sich schämen muss!) sind im Laufe der Zeit zu sehr guten Schauspielern geworden. So auch ich.
Gerade in der Anfangszeit, wo man die Krankheit noch nicht diagnostiziert war, wurden die Anzeichen überspielt. Ist halt nicht mein Tag, oder so waren die Gedanken. Doch als es immer schwerer wurde, die dunklen Gedanken und die Gefühlslosigkeit zu ignorieren habe ich dieses nach außen hin nicht gezeigt. Ich spielte alles irgendwie mit einem Lächeln runter. Keiner sollte wissen, wie es in mir ausschaut. Ich selbst wusste zu diesem Zeitpunkt selbst nicht was mit mir los war, wie hätte ich das also auch erklären sollen?
Diese freundliche Maske wurde immer mehr mein ständiger Begleiter. Egal ob es auf der Arbeit war, oder wir unter Freunden waren. Ich war immer gut drauf, hatte lockere Sprüche auf den Lippen. Nichts, aber auch gar nichts ließ vermuten, wie schlecht es mir in vielen Situation ging.
Wenn ich dann nach Hause kam, fiel im Laufe der Zeit immer mehr dieses strahlende Lächeln herunter. Ich hatte immer weniger die Kraft dieses Schauspiel aufrechtzuhalten. So wurde auch meiner Frau bewusst, dass etwas nicht mit mir stimmt. Aber selbst ihr konnte ich nichts Erklärendes sagen. Denn die Depression war immer noch nicht diagnostiziert. Ich wusste einfach nicht was mit mir los war.
Doch wenn ich wieder draußen war, setzte ich immer wieder dieses Lächeln auf, es war für mich zu einem Selbstschutz geworden. Ich war perfekt geworden dieses Schauspiel mit meinem Umfeld zu treiben. Doch je länger ich das machte, desto tiefer waren die Abstürze, wenn ich wieder allein daheim war.
Auch nach der Diagnose hielt ich immer noch an diesem freundlichen Äußeren fest. Es hat Jahre gedauert, bis ich bereit war mein wahre Gesicht zu zeigen, und zwar in guten wie schlechten Zeiten. Selbst heute passiert es noch ab und zu das ich dieses lächelnde Gesicht aufsetze, aber immer weniger und das ist gut so.