Depression: Wie alles begann. (Teil 2)
Die Bereitschaft zur Gewalt wie ich im letzten Beitrag geschrieben habe, stieg extrem an. Aus der heutigen Sicht war das auch nur eine Reaktion auf die nicht erklärende Situation zu Hause. Manche möge es als Hilfeschrei sehen, mir war damals alles egal, selbst eigene Verletzungen halfen nur kurz. Einige Narben sind sogar, wenn man genauer hinschaut auch, heute noch zu sehen.
Und weil mir alles egal war, sanken meine schulischen Leistungen dramatisch in den Keller.
Das Ende war, dass ich das 5. Schuljahr wiederholen musste. Aber wieder wurde nicht nachgefragt, warum ich so mich gewandelt hatte.
Auch während meiner 2. Runde in der 5. Klasse hatte ich keine Freunde. Mein Ruf war einfach zu berüchtigt. Da ich aber merkte das keiner sich darum kümmerte, fing ich eine andere Überlebens-Strategie. Statt mich zu prügeln, wurde ich zum Klassenclown. Ich merkte das ich damit immer mehr die Lacher auf meine Seite hatte. Aber trotzdem war ich immer allein.
Zu Hause kamen Sprüche wie: „Dich hätten wir lieber an einen Zirkus verkaufen sollen!“
Wieder keine Reaktion, warum ich jetzt alles ins Lächerliche zog und nichts mehr ernst nahm. Der einzige wirkliche Vorteil von mir als Klassenclown war, dass ich mich und andere nicht mehr verletzte. Ich hatte meine Schiene gefunden um zu überleben, wenn auch einsam und allein. Die Maske des Clowns war geboren um zu überleben.