Depression: Wenn ich darüber schreibe, bringe ich mich in Gefahr!

Gestern ging es mir noch gut. Ich habe an einem Projekt gearbeitet. Genaugenommen möchte ich ein E-Book erstellen zum Thema Depression. Dieses möchte ich dann kostenlos zum Download anbieten. Inhalt sollte wie hier im Blog Fotos und Texte zu (m)einer Depression sein. Das E-Book soll etwas zur Aufklärung dienen und für mehr Akzeptanz den Betroffenen gegenüber werben. Auch für Angehörige und Freunde soll dieses E-Book eine kleine Hilfe sein im Umgang mit einer betroffenen Person.

Gestern waren zwei heikle Themen dran, an denen ich gearbeitet habe. Im Laufe des Schreibens wurden mir wieder einzelne Szenen vor meinem „inneren“ Auge gezeigt. Je weiter ich mich mit den Themen befasste, desto tiefer sank mein Gemütszustand. Aber ich ignorierte dies, was sich später rächen sollte.

Irgendwann am Abend hörte ich auf zu schreiben und bemerkte dann auch meine Stimmung, die in kurzer Zeit ins Bodenlose fiel. Ich ging um Mitternacht ins Bett und hoffte das ich am heutigen morgen wieder mit gestärkter Kraft in den Tag gehen könnte. Doch dem war nicht so. Gegen 2:30 Uhr wurde ich wach und hatte sofort Tränen in den Augen. Ich stand auf und wusste sofort das die Depression mich wieder in ihren Griff hatte, doch ich konnte nichts dagegen tun. Sie war so gewaltig wie schon lange nicht mehr.

Ich weinte leise vor mich hin und immer wieder sah ich Bilder vor meinen Augen, die mein Selbstwertgefühl verschwinden ließ. Im Laufe der nächsten Stunden wanderte ich von der Couch, wo ich hoffte, noch etwas Schlaf zu bekommen zum Computer, wo ich ziellos durch das Internet surfte. Ich war wieder so weit unten, dass kein konkreter Gedanke mehr Platz hatte in meinem Kopf. Nur Anschuldigungen an mich selbst waren dort zu finden.

Jetzt ist es zwischenzeitlich Mittag geworden und die Lage hat sich etwas beruhigt. Ob und wann ich an dem E-Book weiterschreibe, kann ich noch nicht sagen. Doch es ist wichtig darüber zu reden/schreiben! Jetzt muss ich erste einmal sehen das ich wieder fit werde, was einige Zeit dauern kann.

So seht ihr, dass ich nicht locker und lässig über meine Depression schreibe, sonder es ist immer wieder ein direkter Kampf ist, den ich auch durchaus verlieren kann. Aber ich möchte weiter mache, da es mir ein wirklich wichtiges Anliegen von mir ist. Könnte aber sein das der nächste Beitrag auf sich warten lässt. Ich hoffe auf euer Verständnis. Bis dahin wünsche ich euch und auch mir, eine gute Zeit.