Depression

Depression: … und wie ich die Welt wahrnehme.

Vorab ein wichtiger Hinweis: Da ich hier über meine Depression spreche und dieses durchaus auch sensible Themen beinhaltet, möchte ich im Vorfeld eine Triggerwarnung aussprechen. Wenn du psychisch nicht stabil bist z.B., dann würde ich dir empfehlen diese Folge auszulassen und erst anzuhören, wenn du wieder fit genug dafür bist.

Heute möchte ich euch erzählen, wie ich meine Umgebung bzw. die Welt um mich herum wahrnehme und dass, wenn ich keinen depressiven Schub oder Episode habe.

Es wird oft davon erzählt das Menschen mit Depressionen sensibel, bis zu hochsensibel sind. Dem kann ich aus meiner Sicht nur zustimmen. Ich nehme äußere Reize sehr stark wahr. Und ich fühle mich so, als wenn ich nur Zuschauer der Ereignisse bin und selbst nicht daran teilnehme. Klingt etwas verwirrend, aber besser kann ich es nicht niederschreiben.

Wenn ich z.B. in der Stadt unterwegs bin (was selten vorkommt) nehme ich die Menschen um mich herum zwar wahr, aber ich sehe sie nicht als Teil meiner Welt/Umgebung an. Ich komme mir vor ein Beobachter zu sein, der das hektische Geschehen anschaut und sich Gedanken macht was die einzelnen Personen gerade so antreibt.

Ich sitze oder stehe einfach auf einem Punkt und alles um mich herum erscheint wie ein Film und ich bin der Betrachter. Dabei werden die Umgebungsgeräusche wie z.B. Gespräche von der Lautstärke runter reduziert. Sie klingen dann wie durch Watte.  Egal ob es ein lautes Streitgespräch ist, oder eine Mutter, die ihr weinendes Kind beruhigen will. Alles kommt nur noch gedämpft zu mir an.

Meine Gedanken sind, dass ich nicht in diese Welt/Umgebung gehöre. Deswegen kommt es mir auch so vor, als sehe ich einen Film ohne ein wirkliches Ende. Oft möchte ich den Menschen zurufen „Bleibt mal stehen und nehmt euch Zeit für euch selbst.“ Doch das ist nur in meinem Kopf. Manchmal ist es sogar so, dass ich ab und zu Menschen wie in Zeitlupe wahrnehme, was natürlich nicht real ist. So versuche ich die Hektik um mich herum zu reduzieren/auszublenden.

Das kann ich aber nur eine kurze Zeit und ich finde mich dann wieder in der normalen Welt wieder in der alles so schnell um mich herumbewegt. Dann ist es an der Zeit den Ort zu verlassen, damit ich nicht zu sehr belastet wieder nach Hause fahre. Deswegen trifft man mich auch eher in der Natur an, da wo keine menschengemachte Hektik ist. Dort kann ich mich hinsetzen die Landschaft genießen, meinen Gedanken freien Lauf geben und mich erholen. Ab und zu entsteht dabei noch ein gutes Foto mit meiner Kamera und ich gehe dann zufrieden mit mir wieder nach Hause.

Dort angekommen spüre ich wieder diese Hektik. Das liegt daran das wir an der örtlichen Hauptstraße wohnen. Autos und schwere LKW´s fahren vorbei. Manchmal rufen Menschen sich etwas zu. Ab und zu schaue ich mal aus dem Fenster und sehe wieder das geschäftige Treiben der Menschen. Dann sitze ich wie oft mit dem Kopfhörer auf, am Computer. Nicht das dann darüber grundlegend Musik läuft, mir reicht es oft das die Geräuschen von außen nicht stark gedämpft wird.

Ob ich nun hochsensibel bin, ich weiß es nicht. Das mögen andere beurteilen. Was ich nicht kann, mich in das umtriebige Geschehen dieser Welt einordnen.

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