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„Schritte in der Nacht“ … eine kurze Kurzgeschichte.

Ich gehe durch die dunklen Gassen, nur schwaches Licht dringt zu mir durch. Die Schritte klingen laut in der sonst so stillen Nacht. War da was? Ich bleibe stehen und horche. Nichts. Ich gehe langsam weiter. Ich lausche dabei in die Nacht hinein. Irgendwo in der Ferne bellt ein Hund. Vielleicht ist gerade eine Katze in seiner Nähe. 

Die letzten Lichter in den Häusern werden gelöscht und nur noch das diffuse Licht der Straßenlaternen im aufkommenden Nebel zeigt mir den Weg, den ich beschreite. Komische Schattenbilder zeichnen sich ab. Manche scheinen sich sogar zu bewegen. Der Hund hat plötzlich aufgehört zu bellen. Ich höre nur noch meine Schritte in der Nacht.

Kalte Luft, die ich erst einatme, verschmilzt beim Ausatmen mit dem immer stärker werdenden Nebel. Die Sicht wird immer schlechter. Die wenigen Geräusche in dieser Nacht werden immer mehr gedämpft. Ich gehe nur noch langsam weiter. Höre auf die Umgebung und versuche auf dem Weg zu bleiben.

Plötzlich höre ich Schritte hinter mir. Ich gehe langsam weiter. Die Schritte nähern sich. Ich bleibe stehen lausche auf die Schritte, doch sie sind nicht mehr da. Ich blicke zurück und versuche durch den Nebel und dem schlechten Licht etwas zu erkennen. Nichts. Also setz ich meinen Weg fort. Kurz darauf höre ich sie wieder. Schritte, die immer näherkommen. Nur noch wenige Meter dann bin ich zu Hause. Die Schritte werden lauter und die andere Person scheint dicht hinter mir zu sein. 

Ich komme an unser Tor und greife nach dem Riegel, gleich bin ich in Sicherheit. Die Schritte sind laut und deutlich geworden. Ich will gerade in unseren Hof hinein gehen, da greift ein Hand von hinten an meine Schulter. Ich erschrecke mich und drehe mich um.

Dann wache ich aus diesem Traum schweißgebadet auf und brauche einige Zeit zum Realisieren, dass ich zu Hause bin. Neben mir höre ich das ruhige Atmen meiner Frau. Ich schau auf die Uhr und sehe, dass diese Nacht bald vorbei ist. Ich stehe jetzt lieber auf. Denn noch mal einschlafen, das traue ich mir nicht zu.  

Alles ist noch so ruhig da draußen. Und wirklich war Nebel aufgezogen in unserer kleinen Stadt. Plötzlich höre ich Schritte, die an unserer Wohnung vorbei gehen. Eine Gänsehaut läuft mir den Rücken runter. Die Schritte der Nacht verhallen langsam im aufkommenden Morgenlicht. Der neue Tag bricht an.

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