Eine depressive Episode und ich bin ihr Gefangener!
Vorab ein wichtiger Hinweis: Da ich hier über meine Depression schreibe und dieses durchaus auch sensible Themen beinhaltet, möchte ich im Vorfeld eine Triggerwarnung aussprechen. Wenn du psychisch nicht stabil bist z.B., dann würde ich dir empfehlen diese Folge auszulassen und erst anzuhören, wenn du wieder fit genug dafür bist.
Jetzt sind es über eine Woche in der ich mich mit einer schweren depressiven Episode rumschlage. Schlafe nachts kaum mehr als 3 Stunden. Sicher ich lege mich über Tag immer wieder auf die Couch, doch das mache ich nur, damit ich etwas Ruhe von der Depression bekomme. Heute morgen aus dem Fenster geschaut, die Sonnen schien und es war mir zu hell, so dass ich den Raum verdunkelt habe. Am Freitag war unsere Tochter mit Enkelkind 1 da. Ich habe meine Freu gesagt das ich keinen sehen will, auch die Beiden nicht. Sie ging dann runter zur Haustür und ich hatte weiterhin die dunkle Ruhe, die die keine Ruhe ist.
Abends wenn ich versuche mich abzulenken indem ich sinnlos im Internet surfe, laufen immer wieder Tränen herunter, ohne wirklichen Grund, jedenfalls weiß ich dann keinen. Meine Stimmung ist umhüllt von deiner dumpfen Dunkelheit, die keine klaren Gedanken zulässt. Keine positiven Dinge erreichen mich. Kein Interesse an Nichts. Kamera liegt rum, ich gehe seit über einer Woche nicht mehr vor die Tür. Ich will keinen sehen. Will mit keinem reden, worüber auch? Gefühle? Was ist das?
Ich komme langsam an meine Grenzen bzw. sind diese eigentlich schon längst überschritten, wenn ich ehrlich zu mir bin. Auch körperlich baue ich ab bzw. zu. Denn innerhalb von 7 Tagen habe ich 5kg(!) zugenommen. Das Ganze nennt sich Binge-Eating-Störung. Über das Essen hole ich mir kurzfristig eine Ausschüttung von Glückshormonen, doch die halten nicht lange an und so ist mein Gang zu Kühlschrank bzw. Vorratsschrank ein Dauerzustand.
Ich kann mir vorher 10x sagen das ich nicht mehr in die Küche gehen werde, 3 Minuten später stehe ich trotzdem dort und suche mir was zum Essen raus. Als hätte ich mit der reinen Depression nicht schon genug am Hals. Sie drückt mir immer mehr meinen Lebenswillen aus mir heraus.
P.S.
Ich glaube ich bin über den Berg. Es geht mir besser und meine Gedanken sind klarer. Hoffe es geht weiter in diese Richtung.