Im Griff der Depression
Ich möchte heute euch ein wenig näher bringen, was bei einer depressiven Episode mit mir innerlich passiert.
Der Fall in die Dunkelheit ist die eine Sache. Alles um mich herum wird mit in diese Dunkelheit gezogen. Egal ob draußen die Sonne scheint oder nicht so schönes Wetter ist. Egal ob meine Frau neben mir sitzt, oder sie nicht zu Hause ist. Totale Gleichgültigkeit macht sich breit.
Doch das ist nicht mal das Schlimmste.
Die Depression hält mich während des Falles in die Dunkelheit in ihrer so starken Hand fest und zieht mich immer weiter runter. Dabei erdrückt sie mich immer mehr, dass ein freies Atmen kaum noch möglich ist. Sie schreit mir die ganze Zeit in die Ohren, wie nutzlos ich bin. Alle meine Fehler in meinem Leben werden aufgezeigt. Aber auch die Dinge, die in meinem Leben gut bis dahin waren, werden negativiert. Die Luft wird immer knapper. Je mehr ich versuche aus dem Griff zu entfliehen, desto stärker umschließt mich die Hand.
Und wieder höre ich diese unheimliche Stimme, die mir sagt, dass ich zu nichts Gutem fähig bin und das die Familie und Freunde ohne mich besser dran wären. Auch mein Hobby Fotografie wird runter gezogen in diese Dunkelheit. Jedes Foto wird mir gezeigt und dabei höre ich laut das schallende Gelächter. „Deine Bilder sind sooo schlecht!“ Aber das alleine wäre gar nicht mal so schlimm für mich.
Dieses andauernde Negativeren von allem was mein Leben ausmacht, führt mich in die Gleichgültigkeit. Keine Gefühle mehr, keine weiteren Anstrengungen, um aus diesem Griff zu entkommen. Alles nur noch Schwarz um mich herum, nichts dringt zu mir vor, weder Sonnenschein, Liebe, oder Lachen. Alles ist so sinnlos.
Ein Kommentar
Sabina
Umso beeindruckender, dass du trotzdem hier bist, darüber schreibst und deine Fotos zeigst.